Auf zur Ostküste und des Campers Alltag

Sonntag, 09.11.2014

Heute ging es wieder zurück an die sonnige Ostküste nach Kaikora.

Aber jetzt will euch euch erstmal den Alltag eines Campers schildern:

Nun muss ich ja gestehen, dass ich das erste Mal mit einem Camper unterwegs bin. Und irgendwie klingt das Wort "Camper" schon nach Abenteuer und ja, dass ist es auch. Jeder Tag hält eine neue Überraschung bereit. Sei es der Kühlschrank, der nicht kühlen will oder eine Fahrt mit starkem Seitenwind.

Doch fangen wir von vorne an. Hier in Neuseeland dürfen Camper nur auf einem autorisierten Platz, sprich Campingplatz, übernachten. Man sucht sich also einen dieser qualifizierten Plätze aus, checkt ein, bezahlt und dann beginnt die erste große Frage: Welchen Stellplatz soll man nehmen? Dicht am Klo oder doch lieber Randlage? Aber was ist, wenn man nachts mal raus muss? Also doch lieber dicht bei, aber nicht zu dicht! Und auf gar keinen Fall direkt neben der Küche. Die vielen kleinen Asiaten (und sorry, klein sind sie wirklich) können zwar super kochen, aber morgens und abends Fischgeruch und das jeden Tag? Macht sich nicht wirklich gut zu Nutellabrötchen. 

Waschräume sind immer ganz spannend. Wieviel Platz habe ich? Sind sie sauber oder mache ich wieder lieber Katzenwäsche? Ach ein Tag geht auch mal ohne! Aber bisher war alles sauber und Platz war auch genug. Teilweise gab es sogar ganze Waschboxen (WC +Dusche). Doch auch hier hatten die kleinen Asiaten ihre Finger im Spiel! Bisher hingen nämlich alle Spiegel viel zu tief. Viel zu tief! 

Was ja eine absolut tolle Erfindung ist, ist der Stromanschluss für den Camper. Verlängerungsschnur raus. Klick und schon hat man Saft. Steckdosen sind an Bort und nun kann alles aufgeladen werden (Handy, Akkus und die zweite Autobatterie). Die Mikrowelle brutzelt, während der Heißlüfter surt - ein Traum für Frostbeulen. Aber ganz wichtig ist, wenn man sich nicht blamieren will, Camper erst von der Dose nehmen, bevor man los fährt!

Des Nachts ist es dann eigentlich ganz ruhig, wenn die Neuseeländer nicht absolut begeistert wären von Feuerwerk. Ja richtig gelesen - Feuerwerk! Als Wahl-Hannoveraner ist es ja nun nichts besonderes mehr. Seit dem wir hier auf der Insel mit dem Camper unterwegs sind, haben wir bisher mindestens jede zweite Nacht ein Feuerwehr gesehen. An einem Abend waren es sogar DREI! Die Neuseeländer haben sich bestimmt gedacht, denen zeigen wirs aber richtig. Ich sag nur so viel: Übung macht den Meister.

Und wie ihr ja selbst mitbekommt, auch die Neuseeländer sind gerne online. WiFi gibts an fast jeder Ecke und daher auch auf dem Campingplatz. Nur stabil ist es nicht immer.

Ein weiteres spannendes Kapitel ist der Bettauf- und -abbau. Wenn man erst mal weiß, wie man den Tisch abbaut, dann hat man das Bett schon fast fertig. Zumindest den Unterbau. Sitzpolster und Rückenlehnen bilden dann die Matratze. Jetzt wird bezogen. An Stehfläche um das Bett herum hat man die geöffnete Heckklappe und ein Stück im Camper. Der Rest ist künstlerisches Handwerk.

Ferne behaupte ich, dass unser Camper mehr Vorhänge hat, als ein normaler privater Haushalt (zumindest schon mal meiner, ich habe einen + zwei Rollos). Hier gibt  es nämlich SIEBEN! Zwei rechts, drei links, einer vorne und einer hinten. Wahnsinn was? Und wieviel habt ihr?