Berichte von 12/2014

Wir sind zurück - ein Resümee

Freitag, 12.12.2014

Auch der längste Urlaub geht mal zu Ende. Und ich bin froh, wieder heil und gesund in meiner Wohnung zu stehen!

An das Urlaubsein selbst kann man sich gewöhnen. Ob ich was vermisst habe? Klarer Fall: ja! Die ersten zwei bis drei Wochen nichts, aber dann schon. Leute treffen (Familie und Freunde), Sport machen, einige Arbeitskollegen (aber nicht die Arbeit selbst) und mein Auto und meine Wohnung. (Die Eisenbahn ja immer!) Es war ein sehr schöner Urlaub und ich bzw. wir werden sicher noch langer davon zehren. Für mich war es der erste Urlaub dieser Art. Jeden Tag woanders sein zu können, wenn man will, ist aufregend und spannend zugleich. Und über diesen Blog die Daheimgebliebenen, als fleißige Leser, immer im Gepäck zu haben, sehr angenehm. Ich hoffe für euch war es ebenso faszinierend, wie für uns!

In Sachen Essen, als einem wesentlichen Bestandteil des Lebens, gibt es hier (Neuseeland) eigentlich fast alles. Nur Lust auf einen richtigen Gulasch habe ich. Eistechnisch bin ich jetzt wohl etwas verwöhnt, würde ich sagen. Da müssen sich Gouvanni und Sertzo ranhalten. Ja und Weihnachten in kurzer Hose? Hmmm. Geht glaube ich auch mal. Aber die Weihnachtsmarktbesuche würden fehlen. Wobei Glühwein und Mutzen auch nur in der Kälte schmecken. Aber das hole ich jetzt nach!

Vielen lieben Dank an alle fleißigen Leser, Kommentareschreiber und überhaupt an eure Rückmeldungen! Wenn ihr mal Tipps und Ideen braucht, dann meldet euch ruhig.

Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit euch!

Bis denne.

Euer Ralf

Singapur - und Tschüß

Donnerstag, 11.12.2014

Ach wat schön - Frühstück mit Eichen (Spiegelei =Soneshine), so ist es recht. 10:30 Uhr war dann die gewohnte Hippo-Buszeit (incl. 10 min Verspätung). Bei Sonne gings einmal quer durch die Stadt ... zum Fische füttern. Dieses Highlight hatten wir uns bewusst zur Entspannung für den letzten Tag aufgehoben. Und es war wirklich eine Erfahrung wert! Füße ins Wasser hängen und los geht's. Mehrere Fischchen knabbern wie verrückt los. Vom Feeling kann man es in etwa mit einer Whirlpool-Düse vergleichen. Anfangs kribbelt es wie irre und dann kann man schön entspannen.

Mit relaxten (und sauberen) Füßen gings dann zum Urlaubsendshopping. So richtig warm bin ich mit den Malls nicht geworden. Man wird hier auf Schritt und Tritt verfolgt und nicht alle Größen sind in der Auslage (man muss dann immer fragen). Und es gibt halt fast ausschließlich Sommersachen. Dann kam der große Regen und wir düsen zum Flughafen. Zuerst haben wir uns die vershoppte MWSt zurück geholt. Ich glaub es sind 19 S$, wenn man das zwischen den ganzen Zahlen so lesen kann. Dann ging es in so eine Art Paradies. Über Massagesessel, free WiFi,gibt es hier hauptsächlich Duschen. Und die braucht man nach einem Singapur-Tag dringend! Mit 16 S$ ist man dabei. Und es gibt sogar Essen und Trinken dazu. Psst, sie haben auch Eis - juhu! Ja so kann mans aushalten.

Singapur - geshoppt

Mittwoch, 10.12.2014

Gewissen Dingen soll man treu bleiben, daher starten wir den Tag wie gewohnt mit einer Runde Hippo-Bus fahren. Dann beginnt die große Shoppingtour. Was soll ich sagen? Natürlich erfolgreich! Challenge war eine Jeans und das wurde sogar überfüllt (2). Und so ein bisschen was anderes viel auch noch ab. Man kann durchaus Schnäppchen machen bei bekannten Anbietern, muss aber auch hier kucken. Wenn man über 100 S$  bei einem Einkauf ausgibt, bekommt man am Flughafen die MWSt (7%) zurück. Und da gerade Ferien sind, gibt es ganz oft extra Rabatt, teilweise bis zu 20%.

Anbei noch ein Eindruck von der Altbebauung und Chinatown bei Nacht. 

Alltägliches - Autos

Auf den ersten Blick scheint es wie in jeder anderen Großstadt auch. Doch hier gibts nicht nur einen Haken. Erstens: Wer ein Auto haben will, braucht dafür eine Fahrgenehmigung. Diese sind limitiert, werden ausgelost und kosten 60.000 $. Zweitens: Die Anschaffungssteuer beträgt mindestens 100% des Wagenwertes. Und drittens: Hat man die ersten beiden Hürden gemeistert, dann muss man für die Nutzung der Straßen Maut bezahlen. Man muss aber dazu sagen, dass der ÖPNV hier gut ausgebaut ist und weniger kostet als bei uns.

Singapur - Stadt der Glückseeligen

Dienstag, 09.12.2014

Heute kommt die Sonne raus und das ist schon eher selten hier. Auf der anderen Seite fühlt es sich gleich noch wärmer an. Bei so viel Glück gibt es keinen besseren Start als im Mittelpunkt der linken Hand. Denn dort liegt bekanntlich der Ursprung des eigenen Glücks. Das dieser Mittelpunkt nur symbolisch dargestellt werden kann, sollte jedem klar sein und das ringsherum Hochhäuser die Finger symbolisieren, ergibt sich schon fast von selbst. Also in diesem Mittelpunkt ist der größte Brunnen der Welt installiert und genau in dessen Mitte kann man sich beim Durchstreichen der Mittelfontäne, bei gleichzeitiger dreimaliger Umrundung dieser, sein Glück abholen. Gefühlt hat es bestimmt geholfen.

Ein Hobby der Singapurer ist das Shoppen. Damit kann ich persönlich ganz gut leben. Die längste Soppingmeile hier ist 6 km lang und an ihr liegen insgesamt 26 Shoppingmalls (im näheren Umfeld kommen weitere 13 hinzu). Jede geht über mehrere Etagen und ist insich eine kleine Stadt. Auf der Suche nach Obst und Toilette (komische Kombi ich weiß), sind wir erstmalig dem Schicksal erlegen. Ich fands aber nicht so schlimm. Gewöhnungsbedürftig ist auch hier das Motto: "Kaufe zwei und zahle zusammen weniger." Im zweiten Laden war ich schon Fuchs und habe wahnsinnige 8 S$ gespart. Um alle Shoppingmalls abzubummeln, dauert es wahrscheinlich Jahre. Wenn man übrigens nicht vom Kaufangebot erschlagen wird, dann spätestens von der sehr üppigen Weihnachtsdeko.

Das erste Bild zeigt das beste Hotel am Platz und die Weiteren ein ehemaliges Kloster mitten in der Stadt, welches gerade zum Shoppingcenter-Esstempel-und-Ruhezone umgebaut wird.

Übrigens:

Wir sind ja immer fleißig am Postkarten schreiben und dabei wird es uns auch nicht immer leicht gemacht. Daher bespaßen wir auch (zufällig) etwas die Post, so dass es sein kann, dass einige Postkarten den Weg über Brunei nehmen und eingeschweißt in eurem Briefkasten landen können. Die ersten zwei Fälle dieser Art der Direktzustellung sind nun bekannt geworden.       

Das Abendprogramm führte uns in die Wildnis Signapurs - Nachtsafari im Zoo. Als Weitgereister hat man ab der 6.Woche Urlaub einige Vorteile, so z.B. ein VIP-Fahrt mit dem Hippo-Doppeldecker-Bus zum Zoo (2 weitere Passagiere zählen jetzt mal nicht). Im Zoo gabs neben etlichen Ziegensorten, auch Wasserbüffel und andere typisch asiatische Tiere zu bestaunen. Elefant, Giraffe und Fischotter waren auch dabei. Bei der geführten Autotour waren die Tiere hautnah bei der abendlichen Fütterung zu sehen und selbst die Wölfe heulten auf Knopfdruck. War schon etwas komisch und sah teilweise gestellt aus. Aber wahrscheinlich waren die Tiere das Prozedere gewohnt. Zurück gings dann quer durch die weihnachtlich beleuchtete Stadt. Und das alles bei warm feuchten 30°.

Singapur - eine kleine Weltreise

Montag, 08.12.2014

Eigentlich gibt es ja nichts was es nicht gibt und so bot es sich gerade zu an, eine Reise mit dem Hippo (hopp on hopp off) Bus zu unternehmen. Das die Vielfalt der Stadt und die Gegnsätze so groß sind und DAS alles direkt nebeneinander liegt, wird einem dann NOCH deutlicher. Erst Rungang durch Chinatown mit seinen Souvenirläden und Tempel, dann zu den Indern mit ihrem Tempel und kurzem Stopp zum Kokosnuss trinken ,dann malaysisch muslimisch mit dem ehemaligen Königssitz und Päuschen in einem schwedischen Café. Dann einfach mal nur erschöpft rumcruisen lassen.

Abends gings in die Gardens of the Bay. Eine Art Botanischer Garten mit viel Kunst. Mittelpunkt der Ausstellung sind riesige Stahlpalmen, die bewachsen und abends halt beleuchtet sind. Hinzu kommt zu dieser Jahreszeit ein Weihnachtsmarkt. Das war mit Abstand mein wärmster und kürzester Weihnachtsmarktbesuch aller Zeiten. Alles zusammen wirkte erst wie im Film, dann aber mit der Weihnachtsmusik sehr kitschig. Glühwein und Mutzen gabs auch nicht.

Singapur - Alltägliches:

Keine Stadt für Große? An die kleinen allgegenwärtigen Asiaten haben wir uns schon in Neuseeland gewöhnt. Hier machen die Meisten aber keinen Urlaub, sondern wohnen und arbeiten. Es ist nicht übertrieben (oder besser untertrieben), wenn ich sage, dass sie mir nur bis zur Brust gehen. Und dann sind sie schon groß. Teilweise bin ich im sitzen mit ihnen in Augenhöhe, so wie in dem schwedischen Café heute. So verwundert es nicht, dass in der U-Bahn die Haltestangen in meiner Augenhöhe sind. Viel größer dürfte man im stehen aber auch schon nicht sein. An dieser Stelle ein dickes SORRY an alle nicht ganz so Große! Aber das Hobbitland ist ja nicht weit von hier.

Singapur - der erste Tag

Sonntag, 07.12.2014

Und wir düsen düsen düsen im Sauseschritt ... durch die Nacht nach Singapur. Die Boing 777 der Singapur Airline landet sicher um 06:00 Uhr, nach einem 10 sündigen turbulenten Flug. Mir war schon gar nicht mehr bewusst, dass die Mahlzeiten im Flieger so üppig sind! Dennoch gönnen wir uns in Chinatown eine lange Frühstückspause. Bei kühlen 25° und Sonne geht der Einheimische schon mal lang und mit Jacke vor die Tür, während wir die Ärmel hoch krempeln. Dann gehts in die City und da ist der Halb- und Vollmarathon im Gange. Gelaufen ist da wirklich keiner! Wir hätten es aber auch nicht gewollt, denn die Luft ist drückend und es weht kein Lüftchen. Bummelnd sind wir auf der Suche nach der Touri-Info. Nach 2 Stunden und mehreren Bahnfahrten finden wir endlichen den verlegten Standort mitten im Shoppingtrubel.

Das morgige Programm steht dann schnell fest und wir flüchten uns ins Hotel. Klein aber fein und mit Balkon, zwei Einzelbetten und alles liebevoll dekoriert. Der Platz ist dennoch rarr. Im Bad empfaltet sich die Minimalinfrastruktur im "Ganzen". Was wir als Camper nicht wollten, wird uns nun im zarten blau als Kompaktversion präsentiert - ein Örtchen der kurzem Wege: ca. 2 qm und kein Duschvorhang! Ich selbst hätte aber auch nicht gewusst, wo man den noch unterbringen sollte, geschweige denn ausgebreitet. Vielen Dank schon mal an die (arme) Putze.

Der erste Eindruck von der Stadt ist aber ein guter. Alles ist sauber, der Nahverkehr gut organisiert (analog Barcelona, Stockholm) und die ersten Shopping-Läden sehen viel versprechend aus. Na ich bin gespannt.

Und während ich hier noch so die Dekowolke fotografiere und zu Drea sage: "Also so einen richtigen Regen will ich aber auch mal sehen!", fängt es an zu schütten und zu gewittern. Schön so von drinnen betrachtet. 

Auckland und Abschied von Neuseeland

Samstag, 06.12.2014

Der letzte Tag in Auckland und unser letzter Tag in Neuseeland. Wie die Zeit doch vergeht. Nach einem gemütlichen und gleichzeitig für mich auch extravaganten (Gemüse mit Ei und Toast) Frühstück, sind wir noch etwas durch den Hafenbereich gebummelt und auf den schönen Farmer Market gestoßen. Hier gabs für jeden noch ein Erinnerungsmitbringsel. Auch ein Red Bull-Autorennen war heute in der Stadt. Dann war ausruhen und Sonne genießen angesagt mit Blick auf die Segler. Zum Lunch wollten wir eigentlich ins Neptune, da kam uns unser bekannter Crew Club in die quere. "Nur ne Kleinigkeit." war die Ansage. Naja, der letzte Burger wurde es dann. Nachtisch? Och, warum nicht! Ist ja Urlaub. Also musste ich Schwesterchen helfen beim Mousse au Chocolat und Himbeereis plus Eisschokolade. Satt war kein Ausdruck. Nachmittags gabs daher ein Fährausflug nach Devenport mit Bummel und Bergbesteigung. Jetzt war schon fast wieder Platz im Magen. Anbei auch noch ein paar Nachtaufnahmen von gestern.

 

Nun sitzen wir am Flughafen und warten auf unseren Flieger. Damit neigt sich auch der Aufenthalt in Neuseeland dem Ende. Und schön wars! Wir sind insgesamt 5.230 km gefahren und haben es nicht bereut! Neuseeland ist auf jeden Fall eine Reise wert und ja, ich kann mir vorstellen wieder zu kommen.

Auckland - hiss die Segel

Freitag, 05.12.2014

Die größte Stadt des Landes und ein krasser Gegensatz zum Lande sowieso, wird auch zu recht "City of Sails" genannt. Am Hafen vorbei gings zuerst ins Maritim Museum. Ein äußerst liebevoll und stylisch eingerichtetes Museum. Zusätzlich zum Eintrittsticket kann man eine Fahrt mit einem historischen Schiff buchen. Dieses haben wir auch getan. Nach dem anstrengenden Museumsbesuch gabs aber erstmal eine Stärkung. Drea hatte Mousse au chocolat mit Himbeereis und ich 6 kleine Brownies mit Vanilleeis. Beides eine vollwertige Mahlzeit und mega lecker. Dank des Zimtgeschmackes habe ich damit gleich den ersten und zweiten Advent mit abgehandelt. 

Dann gings aufs Schiff - ein altes Segelschiff. Eine Stunde chauffierte uns die pansionsreife Crew durch Aucklands Yachthafen, unter der Harbour Bridge durch, zu den Fährterminals und zurück. Dabei ließ sich die Sonne erstaunlich oft blicken und man konnte gut abschalten. 

 

Das nächste Ziel hieß Skytower. Erster Blick von Etage 53 mit den vorbeifliegenden todesmutigen Spinnern ähh Springern, dann rauf in die 60ste. Da sieht man auch mal, wie klein so ein 38-Geschosser (unser Hotel) sein kann. Und weil mans kann, gabs heiße und kalte Schokolade in der 52sten. Der anschließende Shoppingbummel fiel kurz aus, denn wir mussten dringend die Füße hoch legen. Abends gehts vielleicht noch auf eine kleine Fototour.

Der Camper ist weg und Auckland erreicht

Donnerstag, 04.12.2014

Das wars. Nun haben wir unseren Camper abgegeben. Nach 5.324 km durfte er zurück ins Depot. Nur zum Vergleich, das ist 8x Hannover - Rostock und zurück. Er hat uns sicher durch das gesamte Land gebracht und nie gestöhnt. Na gut, auf der gestrigen Etappe musste er ja etwas leiden (Steinschläge). Und ein Stein hat sich derart verkeilt, dass er seit dem beim rechts fahren (und nur beim rechts fahren!) quietscht. Aber da kommt er bestimmt noch drüber hinweg. Ich hoffe man spendiert ihm noch eine neue Frontscheibe. Zu wünschen wärs ihm. 

Wir selbst sind nun im Hotel (Harbour Oaks) sicher gelandet und können den Luxus des Hotels genießen. Eigenes Bad, eigene Küche, eigene Waschmaschine + Trockner und eigenes Bett sowieso. Nach einem kurzen Stadtbummel, kosten wir die Vorzüge des Hotels voll aus. Während Schwesterchen ihr Wohlfühlprogramm gestartet hat, bin ich runter ins Gym und habe gesportet. Es gibt sogar ein Ruderergo! Juhu. Anschließend ging es noch in den Hotelpool (unbeheizt, bevor noch einer glaubt, uns ginge es zu gut!). Mal sehen, ob ich morgen noch laufen kann.

PS: Seit drei Tagen kein Feuerwerk mehr! Was ist los?

Vom Kauribaum nach Orewa

Mittwoch, 03.12.2014

Heute traten wir den langsamen Rückzug aus dem hohen Norden an. Auf der langen Fahrt (360 km) bis kurz vor Auckland konnten und wollten wir Neuseelands Landschaft noch mal in vollen Zügen genießen. Die Route führe uns u.a. über den breiten Waihou River. Hier gabs dann die nun wirklich letzte Fährfahrt mit unserem Camper. Vorbei an den großen Sanddünen von Opononi gings in den Waipoua Forest. Dieses Etappenziel führte uns nochmal in die Tiefen des neuseeländischen Urwalts zu DEM typischen Baum des Lande, dem Kauribaum. Hier steht nämlich der älteste seiner Art. Geschätzt wird er auf 2.000 Jahre! Er ist 52 m hoch und hat einen Umfang von 14 m. Auf dem Weg zu ihm läuft man auf Holzstegen, da die Wurzeln der Kauribäume so empfindlich sind wie unsere Nerven. Man bewegt sich unter Riesenfarnen durch Dickicht und kann kaum 10 m weit sehen und dann steht mit einmal dieser riesige Baum neben einem. Unfassbar groß und dick. Wie ein Fremdkörper fast. Als wäre er ein großer Riese. Die Ausmaße seiner Baumkrone kann man nur noch erahnen. Und überall hängen andere Pflanzen an ihm. Dazu scheint die Sonne und dringt kaum bis zum Boden. Die ganze Szene erscheint einem unreal. Hinzu kommt der deutliche Temperaturunterschied. Schon beim Betreten des Waldes spürt man die Kühle. Der Unterschied ist dabei wesentlich größer als wir ihn bei unseren Wäldern im Sommer kennen. Alles zusammen - einfach nur beeindruckend!

So neigt sich dieser letzte komplette Tag mit dem Camper zu Ende. Unfallfrei! Ja wenn da nicht diese eine Baustelle gewesen wäre. Wir ahnten noch nicht mal was auf uns zukommt, da schlägt bei Tempo 100 ein Stein, aufgeschleudert vom Gegenverkehr, an unsere Scheibe. Drei kleinere Löcher sind das Ergebnis. Doch dann kommt es noch dicker. In der Baustelle, es wird grober Splitt aufgetragen, erhalten wir weitere vier Steinschläge (bei Tempo 30). Davon drei so groß, dass unser deutscher TÜV wohl abwinken würde! Wir sind gespannt, was unser Vermieter morgen bei der Abgabe sagt.

Cape Reinga und die Sanddünen

Dienstag, 02.12.2014

Oh was war das für ein geiler Tag heute! Ich traue mich gar nicht euch das alles zu erzählen.

Ok, überredet. Aber nur wegen der Vollständigkeit! Wir waren nämlich im letzten Zipfel der Nordinsel, ganz oben im Norden am Cap Reinga. Ca. 139 km von unserer Unterkunft entfernt, steht der nördlichste Leuchtturm Neuseelands. Als Vermesser gebe ich an dieser Stelle zu bedenken, dass der eigentlich nördlichste Punkt etwas weiter im Osten liegt. Dieser Punkt ist für den Normaltouri aber nur schwer zu erreichen, deshalb fährt man halt zum Leuchtturm, denn dort endet auch der Highway 1. Dort angekommen führt ein fünfminütiger Weg zum Leuchtturm. Und genau an dieser Stelle treffen die Tasmansee im Westen und der Pazifik im Osten aufeinander. Der Nordwind erschwerte die Sicht auf dieses Spektakel. Mit gezieltem Blick war es dennoch zu sehen.

Auf dem Rückweg gabs das für mich bereits gestern angekündigte Highlight - Sandboarding! Von riesigen Sanddünen, welche kilometerlang sind, konnte man mit einem direkt vor Ort ausgeliehenen Board die Sanddünen herruntergleiten. Echt geile Sache! Wenn man denn erstmal oben angekommen ist, kann man den Ausblick zum Durchatmen nutzen. Denn das ist nämlich der eigentliche Sport. Die Lunge brante fast so dolle, wie nach einem 1.000 Meter Ruderergo-Zeitfahren. Aber egal, denn nun gings die 30 Meter lange Düne runter. Auf den 40 Meter hat man so richtig ordentlich Speed bekommen, so dass man manchmal für den Fotografen etwas zu schnell war. Und nochmal hoch. 50 Meter können sooooo anstrengend sein, aber die 60 Meter Abfahrt entschädigten ja wieder. Auch beim letzten, gefühlt 200 Meter langen Aufstieg, wurde die 300 Meter Abfahrt mit einer gekonnten Überschlagsrolle beendet. Einen Großteil der Sanddüne war anschließend am ganzen Körper verteilt, selbst im Schlüppi. Aber ich würds jeder Zeit wieder tun.

Auf halber Rückfahrstrecke gabs wieder ein Päuschen, aber diesmal anderer Natur. (Grins) Es gab Eis. Ich hatte zwei Kugeln bestellt. Die Größe ist euch ja nun schon vertraut. Während ich zahlte, wurde mein Eis fertig gebastelt. Aber warum waren es denn jetzt vier Kugeln? Die Damen hinterm Tresen grinsten nur. Ich hab alles ordnungsgemäß vertilgt! Gott war ich satt. Drea hat übrigens ein Eis am Stiel bekommen.

Unseren letzten Halt legten wir in einer Künstlerwerkstatt ein. Dort gab ei es einen Teil eines Stammes vom Kauribaum zu sehen. In ihm war eine geräumige Treppe "geschnitzt". Ich will gar nicht wissen, welche arme Sau dazu verdonnert wurde. Danach gings zum entspannen an den Strand, denn der heutige Tag wollte erstmal verarbeitet werden.

Whatuwhiwhi und der feine Strand

Montag, 01.12.2014

Und schon wieder eine Fährfahrt, nur diesmal musste das Auto mit. Die Überfahrt mit der kleinen Stromfähre hat gerade mal 5 Min gedauert. Dann warteten schon die Maoris auf uns. Geschichtlich gesehen wurde hier in Waitangi der Vertrag zwischen Maori und Briten unterschrieben. Auch gibt es hier das weltweit längste Ruderboot (der Maori) zu sehen. 120 Mann finden darin Platz zum "rudern" und das wird jedes Jahr zum Feiertag am 06.02. mit einem riesen Spektakel getan. 

Mit kurzem Blick zu den Wasserfälleen von Haruru ging es weiter auf die Halbinsel Karikari in den Ort Whatuwhiwhi. Eine erste Wanderung bzw. Fahrt führte uns zum langen Karikari Beach. Weißer feiner Sand bis zum Abwinken! Dazu kommen Schätzesammler voll auf ihre Kosten. Ich musste sogar schon die zweite Dose anfangen und selbst eine "Sandprobe" durfte nicht fehlen. So richtig sandig wird es aber erst morgen werden und da freue ich mich schon besonders drauf!

Übrigens bin ich ja nun wirklich nicht der große Leser, aber ich habe gerade Buch Nr.4 am Wickel. Denn abends ist hier meist nichts los und zum Baden ist es zu kalt oder es fehlt das Wasser. Mit dieser Einlage verdoppelt sich dann die Anzahl der gelesenen "Roman-Bücher" in meinem Schrank. Das vierte Buch musste ich in Picton sogar noch kaufen, damit mir der Lesestoff nicht ausgeht. Ich werde deswegen jetzt aber nicht zum großen Leser.

Nachtrag:

Russell war übrigens bis 1841 Neuseelands Hauptstadt. Dann wurde der Regierungssitz nach Auckland verlegt und in Russell blieb warhaftig die Zeit stehen. Das Feeling des 19.Jahrhunderts kann man wahrhaftig bis heute erleben.